Malerei

Öl, Acryl, Aquarelle, Collagen, Fotoübermalungen, Palimpseste

Bei Mana Binz bestimmt allein die künstlerische Fragestellung Technik und Material. Mana Binz lässt kein Materialverbot in der Kunst zu. „Ich habe zu hart in der Kunst und für sie gekämpft. Jedes Material ist Kunstmaterial. Es muss zur künstlerischen Aussage passen.“

Durch die doppelte Fokussierung zum einen auf Karriere im „Parallelberuf“ und zum andern auf „ihre Gabe“ hat sie Begegnungen in der Kunstszene „wie ein Schwamm“ eingesogen. „Immer war ich allein, auch bei meiner Begegnung mit Joseph Beuys und seinen sozialen Plastiken. Alle Plätze der Phantasie – so sagte damals Beuys zu mir, habe bereits ich schon besetzt. Ich selbst ging in die Knie vor all diesen Hürden. Wie sollte ich da noch beweisen, dass ich eine Gabe geschenkt erhalten hatte, die ich bewahren muss, schon wegen meines Glaubens? Der war damals gar nicht mehr angesagt. Doch ich traf, als mich bereits das juristische Studium voll absorbierte, den „künstlerischer Kontrast“ in einem Gedankenaustausch mit dem der Mosel und Eifel sehr verbundenen Druckgrafiker und Zeichner Rolf Sackenheim, damals noch stellvertretender Direktor an der Kunstakademie Düsseldorf. In diese Zeit fallen auch die Begegnungen mit Daniel Spoerri (Eat Art), mit Günther Uecker, der meine Materialbesessenheit erkannte und mir die letzte Aufhebung von Denkverboten in der Kunst tief ins Gehirn einnagelte. Insbesondere durch dessen erste vernagelte Gebrauchsgegenstände wurde mir das auch bildhaft. Ja, nicht zuletzt hat Gerhard Graubner mich total farbverrückt gemacht. Bis heute konnte ich mir keinen Farbraumkörper von ihm leisten! Doch seitdem wusste ich: Das ist die Neudefinition von Farbe schlechthin, ein solitärer Farbkosmos.

Dennoch empfand ich all diese Männer als Übermänner – wie sehr wollte und/oder hatte ich als Mädchen hier zu strampeln?

Glas liebte ich, antike Gläser in der Esskultur und für mich unbezahlbare geschliffene antike Pokale. So wurde ich vertraut mit dem Material Glas und so enttäuscht, dass es nur kunsthandwerklich eingesetzt wurde. Warum nicht direkt vom Künstler, als sein Material, ohne Handwerksbetrieb der ausführte? Einschneidende Begegnungen gab es für mich damals bei Carola van Hamm in Köln mit Erwin Eisch und Harvey Littleton (Studioglasbewegung)“.

Sicher entstammt es dieser Lebensgeschichte dass es für Mana Binz kein Sujet und keine Technik gibt, mit denen sie sich nicht hätte auseinander setzen wollen. Die Technik folgt dem Sujet - diesen Anspruch erkennt man in allen Werken: In ihren sozialen Plastiken, in dem gigantischen 12 m x 1.80 m langen "mobilen Fresko" LAST SUPPER aus Käseleinen, in der über 10 qm große gläserne Lichtdecke CUSANUS 1463 - DE PACE FIDE, in ihrem Fotoprojekten, in den Fotoübermalungen, ihrer Malerei, in ihren Mobilen Fresken, ihren Collagen…

„Mein Leitmotiv ist einfach: Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden (Hermann Hesse). Deshalb wage ich für die Kunst das scheinbar Unmögliche, denn alles andere ist schon da. Was berechtigt mich in eine Welt, in der alles Überflüssige zum Ballast wird, noch ein Bild hinein zu gebären?“

Auch das malerische Werk von Mana Binz ist durchzogen von den Themen des Stirb und Werde. „Werden beginnt mit der Kenntnis des eigenen Todes, mit dem Berühren der eigenen Grenzen (…). Diese berühre ich seit 1965.

Schon 1965 wies Mana Binz, mit der Collage WELTWASSERPUMPE auf ein Thema hin, das jetzt in der jüngeren Vergangenheit ins öffentliche Bewusstsein Eingang gefunden hat. Wasser ist Kraft und Quelle allen Lebens. Es erneuert alle Zelle, hält sie gesund. Pflanzen können zwar auf unterschiedlichen Böden gedeihen, aber ohne Wasser können sie die wachsende Menschheit nicht ernähren. In der Summe ist genug Wasser auf der Erde vorhanden, doch der Klimawandel hat die ungleiche Verteilung des Niederschlags in der Welt massiv verstärkt. Was die Welt heute noch viel nötiger braucht als vor 50 Jahren, ist eine gerechte Verteilung dieses kostbaren Lebenselixiers: Eine Weltwasserpumpe.


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